2024-04-Bild Blogbeitrag Wasser,Quelle des Lebens- Wenn der Klimawandel den Stöpsel zieht

Wasser, Quelle des Lebens: Wenn der Klimawandel den Stöpsel zieht

Dr. Hans Jürgen Hahn (Bild: Mitte), ein renommierter Limnologe und Ökologe, lehrt und forscht seit 2008 als Privatdozent am Institut für Umweltwissenschaften an der Universität in Landau. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer des Instituts für Grundwasserökologie (IGÖ) GmbH1. Seine vielseitige Karriere umfasst nicht nur akademische Tätigkeiten, sondern auch praktische Erfahrungen im Naturschutz und der Grundwasserbewertung.

Am Mittwoch, den 10.04.2024, sprach er zum Thema „Wasser, Quelle des Lebens: Wenn der Klimawandel den Stöpsel zieht“ im Heiligenfeld Saal der Parkklinik Heiligenfeld. Es handelt sich um die jährlich stattfindende Kooperationsveranstaltung des Bund Naturschutz mit der Akademie Heiligenfeld. „Einmal im Jahr bieten wir zusammen einen Vortrag zu einem essenziellen Lebensthema mit Schwerpunkt Naturschutz, Klimaschutz, Ernährung oder bewusster ökologischer Lebensführung an“, sagt Anita Schmitt, Leiterin der Akademie Heiligenfeld (Bild: links). Seit 2012 waren unter anderem Prof. Nico Paech, Dr. Norbert Jung, Arnulf Hartl, Allan Buras, Cecilia Antoni und Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein zu Gast. „Uns ist ein bewusster Umgang mit der Natur und den Ressourcen wichtig“, betont Anita Schmitt.

Der Wassermangel ist mehr als eine Laune der Natur. In vielen Regionen wird jeden Sommer aufgrund von extremer Trockenheit der Notstand ausgerufen. Bäche schrumpfen zu Rinnsalen, Flüsse führen Niedrigwasser, und der Wasserverbrauch wird eingeschränkt. Wasser ist ein komplexes Netzwerk, bei dem alles miteinander verknüpft ist. Dr. Hahn beleuchtet die Auswirkungen von Landnutzung und Klimawandel auf den Landschaftswasserhaushalt. Das Wasser wird zunehmend knapper und sowohl unser Trinkwasser als auch die Grundwasserökosysteme sind gefährdet. Wir stehen vor einer Herausforderung sowohl in Bezug auf die Menge als auch auf die Qualität des Wassers. Dabei ist das Grundwasser von hoher Bedeutung: „Es ist die Tiefsee unter unseren Füßen“, sagte Hahn.

Das Grundwasser ist ein lebendes Museum. Es gibt seltene, faszinierende Grundwassertiere. Sie sind lebende Fossilien, welche nun allerdings durch die Klimakrise bedroht sind. Denn diese führt zum Rückgang der Arten, ob Pflanzen oder Wirbeltiere. „Alleine die Bachforelle wird in wenigen Jahren 90 Prozent der Vorkommen verlieren“, sagte Hahn.

War es im letzten Jahr ein regnerisches Jahr, ist dennoch der Jahresniederschlag unterdurchschnittlich. Seit 2003 ist es deutlich trockener geworden. Die nassen Jahre fehlen schon seit 20 Jahren. Dabei ist es besonders problematisch, dass die Sommer trockener wurden.

Jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, indem er Regenwasser zurückhält und den Verbrauch von Quellwasser reduziert. Neue Forschungsansätze und regionale Konzepte zur Verbesserung der Grundwasserneubildung sind dringend erforderlich. Dr. Hans Jürgen Hahn zeigt auf, wie wir gemeinsam handeln können, um unsere Wasserressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen1. Wir brauchen eine zukunftsfähige Wasserstrategie, eine in der Umsetzung bessere Kommunikation, eine Priorisierung der Nutzung, Anpassung der Nutzung an das Angebot und eine Förderung der Grundwasserneubildung. Zudem ist die Ertüchtigung der Regenwasserüberläufe und Kläranlagen und das Einsparen von Wasser nötig.

Im Anschluss an den Vortrag lud die Akademie Heiligenfeld die knapp 50 interessierten Besucherinnen und Besucher zu einem Imbiss ein.

 

Achtsamkeit in Heiligenfeld

Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Selbstfindung in Heiligenfeld

Die Naturtherapie: Ein Weg zu uns selbst

Podcast Achtsamkeit

Achtsamkeit und Ernährung