Wuff, liebe Leserinnen und Leser,
ich bin Yago, ein fröhlicher und verspielter Hund, der normalerweise mit einem wedelnden Schwanz und einem Hundelächeln durch das Leben geht. Heute möchte ich euch von meinem Aufenthalt in der Heiligenfeld Klinik erzählen. Ja, auch Hunde können psychische Herausforderungen erleben, und ich möchte euch zeigen, wie die tierbegleitete Therapie mein Leben und das meines geliebten Frauchens verändert hat.
Alles begann, als eine dunkle Wolke namens Depression über Frauchens Leben zog. Ihre Traurigkeit und Energielosigkeit waren nicht zu übersehen. Ich konnte nicht verstehen, warum sie nicht mehr mit mir spielen wollte. Alles war so still und düster. Doch dann hörte ich von dieser wunderbaren Klinik, in der Tiere wie ich in die Therapie einbezogen werden können.
Die Heiligenfeld Klinik wurde zu unserem Rettungsanker. Hier entdeckten wir das „Heiligenfelder Zentrum für Tierbegleitete Therapie“. In dieser besonderen Umgebung lernten wir, wie wichtig die Bindung zwischen Mensch und Hund in schweren Zeiten sein kann. Ich durfte an den Sitzungen teilnehmen, und es war unglaublich. Die Therapeuten waren nicht nur nett zu mir, sondern verstanden auch, dass ich Gefühle habe. Sie halfen Frauchen und mir, unsere Beziehung zu reflektieren. Durch meine Anwesenheit konnten sie sehen, wie es ihr wirklich ging. Wenn sie gestresst war, legte ich meinen Kopf auf ihren Schoß, und sie vergaß für einen Moment ihre Sorgen. Als Hund sehe ich die Welt mit einfachen, aber liebevollen Augen. Ein Schwerpunkt in der Therapie war die Kommunikation. Wir lernten miteinander zu kommunizieren, nicht nur mit Worten, sondern mit Gefühlen. Frauchen und ich, wir waren ein unschlagbares Team, und ich war entschlossen, sie zu unterstützen.
Bald stelle ich fest, die Therapie half nicht nur Frauchen, sondern auch mir. Ich lernte, besser auf sie aufzupassen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Sie wiederum lernte, meine Körpersprache zu interpretieren und darauf zu reagieren. Die Therapeuten zeigten uns Übungen, die unsere Bindung stärkten, wie zum Beispiel gemeinsames Spielen und Entspannen. Wir gingen spazieren und erkundeten gemeinsam die wunderschöne Umgebung der Klinik. Besonders der Luitpoldpark in Bad Kissingen, mit dem alten Baumbestand fand ich toll. Hier habe ich so das eine oder andere Mal mein Bein gehoben und, nun ja, auch die eine oder andere Hundedame getroffen. Aber auch den Saalestrand fand ich toll. Stöckchen holen im Wasser, war klasse. Die frische Luft und die Bewegung taten uns beiden gut.
Mit der Zeit begann sich etwas zu verändern. Frauchens Lächeln kehrte zurück, wenn auch zunächst sehr zaghaft. Von Tag zu Tag lächelte sie öfter, spielte wieder mit mir und schien insgesamt glücklicher zu sein. Ich spürte, wie die Dunkelheit in ihrem Herzen wich und einem warmen Licht Platz machte. Unser Weg zur Heilung war kein gerader Pfad, aber wir schafften es gemeinsam, dank unserer starken Bindung und der liebevollen Unterstützung der Heiligenfeld Klinik.
Diese psychosomatische Klinik ist wirklich etwas Besonderes. Hier kümmern sich die Menschen nicht nur um die Patienten, sondern auch um ihre tierischen Begleiter. Wir sind nicht nur Haustiere, sondern enge Familienmitglieder. Die Therapie half uns, unsere Beziehung zu vertiefen und gemeinsam zu heilen.
Ich möchte allen Menschen und Hunden Mut machen, die durch schwere Zeiten gehen. Wir Hunde haben eine besondere Gabe, die Dunkelheit zu vertreiben und Liebe in die Herzen der Menschen zu bringen. Zeigt Liebe, seid geduldig und hört zu – manchmal kann schon ein wedelnder Schwanz die Welt erhellen.
Wuff und alles Gute,
Euer Yago 🐾
Der Text entstammt der Schreibkünstlerin und Leiterin der Akademie Heiligenfeld, Anita Schmitt.